3.5.2019
Heute begegnete mir im Niddapark auf dem Weg zur Arbeit der erste Radfahrer mit Handy am Ohr. Also doch nicht nur die Radfahrerinnen. Im Unterschied zu der Situation von neulich befand er sich allerdings auf einem geraden Weg, eine Kurve oder gar Unterführung drohte nicht, und man konnte ihn – und er die Umgebung – gut sehen. Trotzdem.
In Bockenheim herrschte dann auf der Kreuzung Landgrafenstraße/ Leipziger Straße das pure Chaos. Stillstand. Mitten auf der Kreuzung ein Auto; von links ebenso, beide wussten nicht, wer jetzt fahren darf. Radfahrer dazwischen, die abwarten mussten, wer sich in Bewegung setzt, um nicht unter die Reifen zu kommen. Und an jeder Straßenseite Fußgänger, die die Straßen überqueren wollten, sich aber nicht trauten. Ursache des Dilemmas war ein PKW in der Landgrafenstraße, der direkt vor der Kreuzung verbotswidrig in der zweiten Reihe stand, natürlich mit Warnblinkerei, weil die Leute dann denken, dann sei es erlaubt, so zu parken. Er blockierte naturgemäß die Fahrspur, und es herrschte halt reger Verkehr – die anderen Fahrzeuge wollten vorbeifahren und mussten sich eine Spur teilen, und für die Hälfte von ihnen war es die Gegenspur, wo sie ja auch nichts zu suchen hatten. Eine gut angezogene, aber dick geschminkte Frau mittleren Alters entstieg dem Mercedes. Auf meinen Zuruf, sie solle sich mal ansehen, was für ein Chaos ihretwegen entstanden sei, schnappte sie nur baff „Na und?“. Ja, das sagt alles. Es ist wurscht, was mein Verhalten bewirkt. Hauptsache, ich kann den Wagen bequem abstellen und tun und lassen, was mir einfällt. Rücksichtnahme oder Verantwortungsbewusstsein – Fehlanzeige. Hierzulande denken viele nur noch an sich.