31.12.2021
Beim Spaziergang zum Jahresausklang konnte nochmals der bewundernswerte Einsatz der ABG Frankfurt bestaunt werden, die Römerstadt-Siedlung zu modernisieren, aber zugleich in einen Zustand zu bringen, der die Eigenheiten des denkmalgeschützten und schützenswerten Originalzustands nicht nur nicht zerstört, sondern sogar betont. Fast eine komplette Häuserreihe im Heidenfeld ist eingerüstet; der Putz ist abgeklopft – da sieht man mal, wie toll früher gebaut wurde: Ein Mauerwerk vollständig aus Backsteinen; wo gibt es so etwas heute noch? – und teilweise schon wieder zugeklebt mit den heute leider üblichen Styropor-Platten, die der Wärmedämmung dienen sollen. Und in der Hälfte der Häuser leuchten schon die neuen blauen Fensterrahmen, die zwar deutlich breiter wirken als das schmale, geradezu zierliche Original aus Eisen (das heute nur noch im Haus Im Burgfeld 106, dem Museum, zu sehen ist), ihm aber doch wesentlich näher kommen als alles, was zuvor dort verbaut wurde.
Dennoch zeigt sich gerade hier in massiver Form der Pferdefuß einer auf diese Weise betriebenen energetischen Sanierung. An den Häusern der Hadrianstraße, an denen schon vor einiger Zeit im Rahmen der Sanierung der Siedlung weißer Putz aufgebracht worden war – ebenso wie an den Häusern der Ringmauer -, zeigt sich oberhalb eines jeden Fensters, aber nicht nur dort ein schwarzer Belag, der wie Ruß aussieht, aber auf Schimmelbildung zurückzuführen ist. Die Feuchtigkeit muss ja irgendwo hin, und die verbauten Styroporteile riegeln die Wände hermetisch ab und sind die wesentlichen Verursacher dieser nicht nur optischen Beeinträchtigung. Da wird sozusagen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, und ob tatsächlich soviel Energie gespart wird, bleibt zweifelhaft. Nicht nur der Mensch muss atmen können!