23.8.2019
Die Behäbigkeit der Frankfurter Behörden zeigt sich, oft schon war es hier Thema, auch anderenorts, etwa am Platz vor dem Hauptbahnhhof. In seinem heutigen Zustand macht er ehemaligen Plätzen in der seligen DDR alle Konkurrenz, und trotz aller gegenteiliger Bekundungen der Verantwortlichen der Stadt ist nicht einmal zu ahnen, wann hier der Bagger kommen wird, um den Grauslichkeiten ein Ende zu setzen.
Verloren ist man auf diesem Platz indes vor allem als Radfahrer. Verwöhnt von der Friedrich Ebert-Anlage, die mittlerweile bis in Höhe des Platzes der Rebublik, der eigentlich nur eine Kreuzung, aber kein Platz ist (doch wen juckt das schon), von einem modernen, vor allem aber durchgehenden Fahrradweg gesäumt ist, freut sich der Radfahrer in der Düsseldorfer Straße zwar neuerdings noch über die Abtrennung des Radwegs zur Fahrbahn, die dem ständigen Parken auf dem Radweg, das hier Praxis war, ein für allemal einen Riegel vorgeschoben hat. Kurz vor dem Bahnhofs-Vorplatz (der übrigens keinen Namen trägt, obwohl er in der Tat ein Platz ist) wird der Radweg indes von der Fahrbahn aufgesogen und erscheint auch auf dem Platz nicht mehr wieder, sodass man hier der Hölle des vorbeibrausenden Autoverkehrs ausgesetzt ist, und da dieser heutzutage vor allem aus SUVs und am Bahnhof auch noch vermehrt aus Bussen besteht, ist das bei den engen Fahrbahnen lebensgefährlich. Selbst an der Südseite des Bahnhofs kommt keine Entspannung auf, weil hier der Suchverkehr stört, die Autofahrer, die nach Lücken spähen, um illegal das Fahrzeug abstellen zu können. Die Entscheidung, die Rückfahrt vom Finanzamt dann doch lieber durch den Hafentunnel anzutreten (nein, ein Tunnel ist das natürlich nicht, sondern eine breite Durchfahrt unter der Brücke mit den Bahngleisen), kam deswegen ganz von selbst. Und siehe, ein Licht tat sich auf und der Radfahrer konnte auf einem neu und eigens für ihn auf der Fahrbahn (!) markierten Radweg dem Güterplatz entgegenradeln, und selbst darüber hinaus ging der Radweg als solcher noch weiter. Und das, obwohl dem Autoverkehr Platz weggenommen wurde! Es ist nicht überliefert, ob es einen Aufschrei der FDP-Stadtverordneten gab – aber das nenne ich tatsächlich mal Fortschritt. Dem Frankfurter Fahrradbüro sei Dank!