Browsed by
Schlagwort: Baumstämme

19.2.2019

19.2.2019

Das Thema Motorsägen beschäftigt offenkundig nicht nur mich. Heute saß ich auf der Bank an der Nidda kurz in der Sonne und wurde Zeuge des sehr klaren Bewusstseins mehrerer Kinder für die Geschehnisse in ihrer Umgebung, die mit drei Erwachsenen dort ebenfalls das Wetter genossen – ob man denn wirklich weitergehen wolle?, fragten sie. Da die Begleitpersonen augenscheinlich nicht verstanden, präzisierte ein Kind: „Da vorne werden doch Bäume gefällt, ist das nicht gefährlich?“ Nun, das Kind hatte einen siebten Sinn, denn sehen konnte man von dort gar nichts, wohl aber hören; und zwar genau die Geräusche, die im gestrigen Beitrag beschrieben worden sind. Das nenne ich Wachheit! Die Begleitpersonen sahen darin allerdings keine Gefahr, sodass die Gruppe ihren Weg fortsetzte.

So werden wir von klein auf an die Merkwürdigkeiten unseres modernen Lebens gewöhnt, auf dass wir sie nicht mehr als merkwürdig empfinden. Mir hat es als Kind das Herz gebrochen, wenn ich abgesägte Baumstämme irgendwo liegen sah. Muss dieses Gefühl absterben, wenn man erwachsen wird? Klar: Einen kranken Baum, der womöglich Gefahr für Menschen bringen kann, den kann man schon beseitigen. Doch darum geht es ja meist nicht. Die übertriebene Manier, in der das Grün heutzutage „gepflegt“, frisiert, in Form gebracht wird, kann auch mit den phantasievollsten Worthülsen, die da immer bemüht werden, nicht schöngeredet werden – der Mensch macht sich die Erde untertan, wie es in der alten Bibel steht, und so wird eben auch die Natur passend gemacht. Ohne Ehrfurcht vor dem, was da während teilweise Hunderten von Jahren still gewachsen ist.