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Schlagwort: Boulangerie

13.7.2019

13.7.2019

Als ich die ersten Male in Frankreich oder Spanien war, begeisterten mich die vielen noch verbliebenen kleinen Geschäfte; seien es die Bäckereien, von denen man seinerzeit in unserem Nachbarland noch in jedem kleinen Dorf mindestens drei finden konnte – alle mit Waren, die sich auch geschmacklich deutlich voneinander unterschieden (sodass es immer galt, herauszufinden, wo es am besten schmeckte); sei es – in Spanien – die „Ferreteria“, wörtlich übersetzt: Eisenwarenhandlung (ja, der alte Lateiner weiß, was ferrum bedeutet) – aber eigentlich ist es eine Gemischtwarenhandlung, in der man alles bekommt außer Lebensmittel, vom Ameisengift bis zum Zinnbecher; eben alles, was man so im Ferienhaus oder Zelt benötigt. Diese Läden gibt es zwar auch nicht mehr in so großer Zahl, aber es gibt sie noch heute.

Inzwischen scheint – zumindest in Frankfurt – eine Renaissance des Einzelhandelsgeschäfts stattzufinden. Man sieht es ganz klar an den vielen Kaffeeläden und speziellen Bäckereien (im Stil von „Zeit für Brot“), die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden in die City und auch die Stadtteile geschossen sind. Aber auch im Bereich des Fahrradhandels einschließlich des Zubehörs tut sich was. Nachdem lange Zeit die Platzhirsche wie Per Pedale in Bockenheim oder der Radschlag im Nordend den Markt beherrschten, gibt es nun in fast jedem Stadtteil kleine Werkstätten und Läden, in denen man nicht nur reparieren lassen, sondern auch eigenwillige Räder samt dem notwendigen Equipment erstehen kann. Und das in Zeiten des Internets! Beratung und individueller Service werden offenkundig wieder geschätzt, und da schadet es wohl auch nichts, wenn die Preise etwas höher sind. So führt einen dann der Weg bis nach Sachsenhausen, damit ein passender Fahrradhelm erstanden werden kann – natürlich nach ausgiebiger Anprobe!

25.2.2019

25.2.2019

Das sonnige Hochdruckwetter der letzten Tage hat eine besondere Wirkung. Über der Stadt liegt eine nahezu unwirkliche Ruhe. Beim gestrigen Spaziergang entlang der Nidda schon deutlich wahrzunehmen – kein Laut dringt von den benachbarten Schnellstraßen ans Ohr; dafür hört man jede Schwimmbewegung der Enten auf dem Fluss mit mikroskopischem Detailreichtum: Geräusche vereinzeln sich und schweben durch die Luft. Und die Ruhe dringt in den Körper und führt zu meditativer Tiefenentspannung.

Auch heute noch, zum Beginn der neuen Woche, setzte sich das fort, selbst in urbanerer Umgebung. Am Bornheimer Uhrtürmchen herrscht frühmorgens zwar noch winterliche Kühle, doch die Atmosphäre hat schon fast Sommercharakter. Auch hier herrscht vor allem Ruhe, und was liegt dann näher, als ein Frühstück bei einem französischen Maitre Boulanger/Patissier einzunehmen und sich auch mental nach Frankreich zu beamen… Die Croissants und Baguettes sind „origine francaise“ (man verzeihe die nicht originale Schreibweise, aber ich finde die Taste für das nötige Sonderzeichen nicht), und auch der Kaffee schmeckt wie in Nancy oder Strasbourg, eben französisch. Das kann nicht ohne Nachtisch abgehen, die Patisserie-Theke ist zu verlockend!