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Schlagwort: Hanauer Landstraße

17.8.2019

17.8.2019

Ein verregneter Samstagmorgen bietet Anlass zur Stadterkundung. Zumindest so nebenbei, wenn man im Übrigen bestimmte Dinge in einer Gegend erledigen will, die man sonst selten aufsucht – oder eigentlich gar nicht. Die Hanauer Landstraße ist so eine Gegend – Verkehrsschneise, laut und ungemütlich; hier braust man nur durch, selbst wenn die Straße hie und da von Läden gesäumt wird, in die man mal reinschauen könnte.

Aber ein Spaziergang unter den Bahngleisen hindurch (ja, genau, die Brücke aus der Kaiserzeit, und anschließend kommt man zum grottenhässlichsten Platz, den die Stadt überhaupt zu bieten hat, und das quasi im Angesicht der EZB!) bringt die Erkenntnis, dass es im Osten der Stadt Neues gibt, wenn auch nichts Sensationelles. Doch anstelle der alten Feuerwache steht jetzt ein passabler Wohnkomplex. Vis-a-vis zwar immer noch die grausliche Stadtgestaltung der Nachkriegszeit, aber im Erdgeschoss dieses Komplexes kann man es sich gutgehen lassen. Ein formidabler orientalischer Brunch lässt die Scheußlichkeiten draußen gegenüber vergessen. Immerhin, ein richtig breiter Fahrradweg wurde – zumindest auf dieser Seite des Platzes – auch asphaltiert; eine Seltenheit erster Güte, die leider in der Hanauer Landstraße keine Fortsetzung findet, und zwar in beide Richtungen. Aber ein Anfang ist gemacht. Und bei der Erinnerung an den sogenannten „Polen-Strich“, den ich dortselbst vor noch nicht langer Zeit auch erleben konnte, muss ich sagen, Entwicklung, auch gentrifizierende, muss nicht das Schlechteste sein.