Browsed by
Schlagwort: Rosa-Luxemburg-Straße

11.2.2019

11.2.2019

Letzte Woche war ich glücklich, einmal nicht mit der U- und Straßenbahn zur Arbeit gefahren zu sein. Heute war es wieder wie sonst in diesem Winter, und ich war auch glücklich. Aus der U-Bahn heraus konnte ich sehen, wie sich die Autos bereits vor Ginnheim auf der Rosa-Luxemburg-Straße stauten. Auch nach Ginnheim hinein ging nichts mehr. Und von der Brücke über die A 66 bot sich das gleiche Bild. Montag früh wollen halt alle rein in die Stadt. Und im Februar (ebenso wie im November) ist die Stadt eben am vollsten, weil, so scheint es, die wenigsten in Urlaub sind.

Ich habe keine praktische Ahnung, ob es auf den Niederräder und Sachsenhäuser Einfallstraßen von Süden her genauso ist. Allerdings ist Frankfurt in dieser Hinsicht gespalten: Im Norden wurde noch ein Großteil jener Straßenplanungen in die Tat umgesetzt, die als Bestandteil des sogenannten Möller-Plans in den sechziger Jahren beschlossen worden waren. Wäre es nach den Planern gegangen, die Stadt wäre eine einzige Funktion des Automobilverkehrs geworden. Jeweils mehrspurige Straßen hätten die Stadtteile und das Zentrum quer und längs durchpflügt; gewachsene Viertel wären soweit kastriert worden, wie Platz für Hochstraßen und Rampen benötigt worden wäre; eine Katastrophe, wie man sie in Ginnheim unter den Stelzen der Schnellstraße nur allzu krass sehen kann. Die Bewohner der südlichen Stadtteile und auch des Zentrums (wenn es welche geben sollte) können sich glücklich schätzen, dass die Pläne irgendwann in den Schubladen verschwanden. So sind die amerikanisch anmutenden Verbindungen von Norden her zwar ausgebaut, aber Stückwerk geblieben, mit allen nachteiligen Folgen, die nur denkbar sind. Der Stau lässt immer wieder grüßen, vor allem montags im Februar…