12.4.2019
Gleich neben der Hauptwache kann der nächste Schauplatz in Augenschein genommen werden, auf dem erneut herumgebosselt wird (siehe Kaleidoskop vom 11.4.2019). Die Neugestaltung von Rathenau- und Goetheplatz nach dem Bau der Tiefgarage vor mehr als zehn Jahren gefällt immer noch nicht. Zwar scheint nun endlich die Errichtung eines der von Frankfurter Politikern so geliebten Gemischtwaren-Pavillons im nördlichen Teil des Platzes sozusagen „vom Tisch“ zu sein, welch ein Glück; doch immer noch als anstößig wird der ach so graue Kiesbelag im mittleren Teil des Platzes empfunden, der die Schnurbäume umrahmt. Die mögliche Abhilfe kann jetzt von jedermann besichtigt werden – man hat drei Flächen nebeneinander probeweise mit den in Betracht gezogenen Belägen ausgestattet.
Das Positivste an dieser Maßnahme ist noch das Versprechen, spätestens im Mai seien die Frankfurter Wahrzeichen, die rot-weißen Bauzäune, wieder verschwunden. Schön, dass dann wieder ein Platz genossen werden kann. Aber mal ehrlich: Was ist denn so hässlich an dem bisherigen Kies, dass er gegen neuen Kies ausgetauscht werden müsste, über dessen ästhetische Wirkung natürlich genauso gestritten werden kann? Offenkundig gibt es in Frankfurt keine wirklich drängenden Probleme, wenn man sich so viel Zeit und Mühe für den Belag einer vielleicht 200 Quadratmeter großen Fläche nimmt. Ich könnte in der unmittelbaren Umgebung, erst recht aber im angrenzenden Bahnhofsviertel gleich im Dutzend Plätze und Örtlichkeiten benennen, die eine Sanierung (und damit verbunden vielleicht sogar eine ästhetische Aufwertung) gut vertragen könnten. Aber nein, ein Gesamtkonzept wird im Römer nicht verfolgt; da geht es nur um Symbolpolitik.