10.2.2019
Von der Umgebung, die das Beste an Frankfurt ist, bereise ich – als Heddernheimer – natürlich eher den nördlichen Teil. Der fängt zwar schon im Niddatal an, aber wenn man Bad Vilbel hinter sich gelassen hat, ist man wirklich weit draußen. Out there, wie die Amerikaner von Kansas sagen. Und es ist wahrlich nicht nur flach, wie man es von der Wetterau denken würde. Zwischen Bad Vilbel, Niederdorfelden und Kilianstädten einerseits und Bergen-Enkheim sowie Maintal andererseits erstreckt sich ein Höhenrücken, von dessen Grat man den Taunuskamm erspähen und bis in den Vogelsberg respektive – in südlicher Richtung – in den Spessart schauen kann; bei gutem Wetter ahnt man sogar den Odenwald im Dunst. Zwar konfrontiert dabei auch das Kraftwerk bei Seligenstadt mit der dicken weißen Rauchfahne den Blick; aber es wirkt schon majestätisch, von hier oben die riesige Mainebene zu überblicken.
Der kleine Buchenwald auf dem Höhenrücken, der auch einen Parkplatz umsäumt, steht zwar immer noch. Allerdings ragen nur noch vereinzelt mächtige Stämme älterer Bäume gen Himmel. 1994, als ich zum ersten Mal hier spazierenging, kam es mir noch vor, als durchschritt ich einen Urwald. Schon damals mächtige Buchenstämme, aber ungleich zahlreicher und umgeben von dichtem Unterholz. Na ja, 25 Jahre sind eine lange Zeit, und es ist ja üblich, dass die armen Waldarbeiter in den Wintermonaten die Kreissäge bedienen müssen, sonst hätten sie Langeweile. Aber etwas wehmütig erinnerte ich mich doch an meinen ersten Eindruck von diesem Wald, der jetzt in weiten Teilen gelichtet ist. Bleibt der Trost, dass das Unterholz nach wie vor da, nur größer geworden ist und Hoffnung darauf bietet, dass das doch mal wieder ein richtiger Hochwald werden wird. Mal sehen, wie es in 25 Jahren dort aussieht…