24.1.2019

24.1.2019

Die ersten Schneeflocken nicht nur dieses neuen Jahres, sondern überhaupt dieses Winters, der bisher eher keiner war. Jedenfalls in Frankfurt; um die Alpen mag sich ein anderes Kaleidoskop kümmern. Nun, nach knapp einer Woche Dauerfrost, rieselte es also (endlich?) weiß vom Himmel herab, genauer: von den eintönig grauen Wolken, die den Himmel derzeit verhängen. Ganz sanft, ganz gemächlich und in einer Dichte, die das Schneemann-Bauen als utopisch erscheinen ließ.

Das ficht freilich die Kämpfer für rutschfreie Straßen und Gehwege nicht an. In der Nachbarschaft sichtete ich Unmengen bezahlter Dienstleister, die auftragsgemäß für die nicht selbst kehren wollenden oder könnenden Anrainer die Wege vom Weiß befreiten. Da wurden von großen Lastwagen kaum weniger große Gerätschaften runtergeladen und mit deren Hilfe dann auf vier Rädern (nein, Raupenfahrzeuge wurden noch nicht verwendet) vor den Häusern das lichte Schneepulver, das noch nicht einmal den Boden durchgehend weiß schimmern ließ, mit großem Getöse in einer breiten Spur weggeblasen. Diesen Männern war eine Energie eigen, die sie in der früheren Sowjetunion sicher in den engeren Kreis derjenigen befördert hätte, für die eine Ordensverleihung hätte in Betracht gezogen werden können. Und überall blinkten die gelben Warnleuchten, damit auch niemand verletzt werde! Oh, wie schämte ich mich, überließ ich doch den Gehsteig vor dem Haus ganz sich selbst und den Schnee seinem Schicksal, und er wurde von allein wieder grau wie zuvor… Zum Glück war ich nicht allein. Meinen Nachbarn, der sonst auch immer als einer der ersten zum Besen greift, auch wenn es noch so schneit, hat dieses leichte Gestöber von Puderzucker auch nicht aus dem Haus gelockt.

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