13.4.2019

13.4.2019

Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich doch manches in Frankfurt verändern kann, der Stadt, in der nur allzu oft Anlass für die Vermutung besteht, hier werde sich so schnell nichts ändern. Doch manchmal wird man gleichsam mit dem Zeitraffer in die Gegenwart befördert, die sich so von dem unterscheidet, was an gleicher Stelle vor wenigen Jahren zu erleben war, dass man nicht glauben möchte, sich noch in Frankfurt zu befinden.

Das Gewerbegebiet zwischen Nieder-Eschbach, Bonames und Kalbach gibt ein beredtes Zeugnis von dem Tempo, in dem solche Veränderungen sich vollziehen können. Vor nicht allzu langer Zeit lag das Gartenzentrum „Sunflower“ noch allein an der Autobahn, zu erreichen über eine kleine Straße aus Richtung Kalbach oder von den „Golan-Höhen“, wie die Brennpunkt-Trabantensiedlung am Bonameser Berg im Volksmund genannt wird. Ein paar PKW-Stellplätze gab es damals. Und es war auch in erster Linie ein Gartenmarkt, in dem es Pflanzen, Erde und Utensilien zu erstehen gab, die der Gärtner so braucht. Wer heute dort hingeht, erreicht es über den vierspurigen Autobahnzubringer, stellt sein Auto (denn zu Fuß geht es nicht) im dreistöckigen Parkhaus ab und muss erst mal eine Café-Bar italienischen Stils und einen „Frischemarkt“ passieren, in dem die Garten-Endprodukte – aber bei weitem nicht nur diese – feilgeboten werden; kann sich dann auch noch entscheiden, ob zunächst das rechts liegende Restaurant oder die dahinter angesiedelte Vinothek aufgesucht oder ob nicht doch besser gleich der eigentliche Zweck des Besuchs im riesigen Pflanzenareal erfüllt werden soll. Indoor und Outdoor, selbstverständlich. Es gäbe aber auch die Wellness-Etage im oberen Stockwerk… Und vor allem: Felder sieht man von dort schon gar nicht mehr. Auf einer Seite entstand das Sport-Leistungszentrum, und ringsherum sind die typischen Gewerbecontainer aufgestellt worden, die man aus Gebieten dieser Art eben so kennt. Unendlich viele, kaum überschaubar. Lichtblick an der Ecke: In einem kleinen Verkaufspavillon, Würfelgröße, kann Käsekuchen in vielfältigen Variationen für die heimische Kaffeetafel erworben werden. Der kommt zwar aus dem Schwarzwald, schmeckt aber frisch und sahnig. Da denkt man nicht zweimal drüber nach und verzichtet auf den Trunk im Sunflower. Auch wenn man nicht ins Gewerbegebiet gefahren ist, um Käsekuchen zu kaufen…

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