26.10.2019

26.10.2019

Der Preungesheimer Bogen war vor 20 Jahren (ungefähr; so genau kann ich mich nicht erinnern) nach langer Untätigkeit und entsprechenden Versäumnissen der Stadtverwaltung (die angesichts der Wohnungsnot heute schlimmer denn je spürbar sind) das erste größere Wohngebiet, das in Frankfurt nach dem Bau der Nordweststadt und der Siedlung Am Bügel in Bonames – auch bekannt als die „Golan-Höhen“, heute der soziale Brennpunkt schlechthin, der der Ahornstraße in Griesheim schon lange den Rang abgelaufen hat – erschlossen und bebaut wurde. Eine Tour mit dem Fahrrad führte mich dorthin und offenbarte: Nicht nur die Zeiten ändern sich…

Wie gesichtslos, beliebig und uninspiriert doch damals gebaut wurde, und doch galt die Siedlung als Vorzeige-Projekt für stadtnahes Bauen. Umgeben vom bogenförmigen Verlauf der A 661, Pate für den Namen, pflanzte man hier recht einförmige, seelenlose 0815-Bauten in den Boden, entlang viel zu enger Straßen, die heute an beiden Seiten von einer unendlichen Menge Blech gesäumt sind. Der zentrale Gravensteiner Platz versucht noch, Ortsmitte zu sein, und ist doch architektonisch und gestalterisch schlicht misslungen. Immerhin – die Menschen tummeln sich dort, vermutlich in Ermangelung von Alternativen. Wie immer in neuerer Zeit ist der Platz von Supermarkt und Kettendrogerie eingerahmt; nicht zu vergessen die ebenso obligate Eisdiele. Auf der Rückfahrt genieße ich die engen Gassen Eckenheims. Da ist zwar weniger los, doch die dörfliche Struktur gibt Halt.

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