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Schlagwort: Berger Straße

9.5.2019

9.5.2019

Frankfurt im Regen ist noch grauer als ohne Regen. Und vor allem nass. Auf der oberen Berger Straße hat der Passant große Mühe, unbeschadet weiterzukommen – alle laufen mit Regenschirmen herum, die die ganze Breite des schmalen Bürgersteigs einnehmen, sodass man zu spontanen sportlichen Leistungen gezwungen wird, wenn dann auch noch eine Straßenlaterne oder ein Verkehrsschild – und deren gibt es viele! – den Raum fürs Gehen zusätzlich einengen; oder die zahlreichen, heute indes nutzlosen Sitzgelegenheiten und Tische vor den Kneipen. Mehr noch als bei Sonnenschein stellt sich die Frage, warum es den Autofahrern eigentlich gestattet sein muss, mit ihrer Kiste auch noch in die engsten Winkel zu fahren, anstatt die Straße, wie es dort angemessen wäre, großzügig den Fußgängern zu überlassen.

Gleichwohl: Dauerregen scheint zu beruhigen. Keiner hetzt; alle schlendern gemessenen Schritts, ja gemütlich über die Straße, scheinen alle Zeit der Welt zu haben, und außer dem permanenten Plätschern des Nieselregens und dem Zischen der Autoreifen auf der nassen Fahrbahn sind kaum störende Geräusche zu vernehmen. Na ja, viele Menschen sind ohnehin nicht unterwegs. Das erlaubt dann schon einmal einen meditativen Gang zur U-Bahnstation…

12.2.2019

12.2.2019

Bornheim ist zwar im Nordosten, aber dort gibt es den Süden. So nennt sich ein Café auf der oberen Berger Straße, in dem die heimische Szene frühstückt oder sich einfach nur was zu trinken gönnt. Das ist auch so wie ein wenig aus der Zeit gefallen… jedenfalls werden bei mir allein schon wegen der Deko Erinnerungen an die Hochzeit der Spontis wach, wenn ich mich dort einfinde, um mal außerhalb Bockenheims meinen Espresso zu schlürfen.

Aber auch hier sind wir in der Jetzt-Zeit, kostet der Kaffee eben einen aktuellen Preis und der Wein auch. Doch die Ruhe und das Ambiente lassen mich immer wieder gern einkehren und eine kurze Auszeit genießen. Die Berger Straße ist ja auch nicht gerade unbelebt – da mutet die Muße, die einem hier geboten wird, geradezu außergewöhnlich an. Kein Vergleich zu der umtriebigen (aber auch sehr zu empfehlenden) Wacker-Filiale am Uhrtürmchen oder dem daneben liegenden Croissant-Bisto, das den Franzosen nacheifern will. Da herrscht so reges Treiben, dass man Glück hat, überhaupt einen Platz zu bekommen. Und an Ruhe ist nicht zu denken. Aber hier wie dort – allein das Kaffee-Aroma macht süchtig…