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Schlagwort: Hermes

25.1.2019

25.1.2019

Die Postreform mag in guter Absicht vollzogen worden sein – zu guten Ergebnissen führte sie nicht. Seit die Post privatisiert und in mehrere Teil-Unternehmen aufgespalten wurde, hat sich die Qualität der Dienstleistungen drastisch verschlechtert. Aber die Veränderungen machen sich auch auf andere Weise bemerkbar.

Kam früher der Postbote oder die Briefträgerin einmal am Tag – aber wenigstens zuverlässig; sage noch mal einer was gegen Beamte!! -, so erscheint heutzutage im Lauf des gesamten Tags oft gleich ein Reigen von Beschäftigten ganz unterschiedlicher Provenienz, um Post abzuliefern. Der gelb gewandete Deutsche Post-Briefträger kommt – gefühlt – noch am unregelmäßigsten und meist auch erst spät am Nachmittag; da bleibt der Briefkasten manchmal tagelang leer, vermag aber am fünften Tag die Menge an Umschlägen und Sendungen kaum zu fassen. (Ob der Träger sich’s zwischendurch zuhause gemütlich macht?) Dafür wird zuweilen schon früh morgens ein Briefchen vom rot ausgestatteten Main-Versand (oder wie die heißen) in den Kasten eingeworfen, sodass der Weg nach draußen bei klirrender Kälte wenigstens nicht umsonst gewesen ist. Aber die Paketzustellung – rund um die Uhr muss man gewärtigen, dass es klingelt, und sehr darauf bedacht sein, schnellstens an die Tür zu kommen, sonst muss das Päckchen entweder beim Nachbarn oder zwei Tage später an der weit entfernten Abholstelle eigenhändig besorgt werden! Und manchmal geben sich die Hermes-Boten und der DHL-Russe und DPD sozusagen die Tür in die Hand; jedenfalls sieht man ständig die Lieferwagen im Stadtteil irgendwo rumstehen. Den Rekord hält freilich UPS – da kommt das Paket auch nach 20 Uhr, wohl weil dem armen Zusteller eine stadtweite Route zugemutet wird. Das ist alles aber gar nichts im Vergleich zu meinem früheren DHL-Zusteller, der seine Handy-Nummer hinterließ, wenn er niemanden antraf, und auch zu später Stunde einen Anruf mit einer Lieferung kurz darauf beantwortete. Da war die Post zwar auch schon privat; aber dieser Mensch hatte wenigstens noch so etwas wie Dienst-Ethos. Das zählt für DHL und die Deutsche Post heute freilich nicht mehr, die beuten lieber aus und erhöhen das Porto.