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Schlagwort: Kaffee

27.10.2019

27.10.2019

Vor Eckenheim muss man, vom Preungesheimer Bogen kommend, allerdings erst einmal durch Preungesheim. Na klar. Der Stadtteil wird durchzogen von der Homburger Landstraße, die ja bis zum Frankfurter Berg führt. Früher eine der vielen Verkehrsadern der Stadt, die von allen Seiten sternförmig Richtung Innenstadt führten und auf denen der Verkehr ob des engen Straßenprofils, wie das im Technokratendeutsch heißt, mehr dahindümpelte als brauste. Unerträglich war er gleichwohl. Die Verlagerung auf mehrspurig ausgebaute Sammelstraßen (wie hier die Gießener Straße) führte zu einer deutlichen Beruhigung der alten Ortszentren – im umfassenden Wortsinn, denn zuweilen scheinen die vormals belebten Straßen wie ausgestorben. Der Mangel an Autoverkehr (der so stark wiederum allerdings auch nicht ist; die Blechkutschen werden schon regelmäßig bewegt) ist natürlich das Angenehme; unangenehm freilich fällt auch das Aussterben sonstiger örtlicher Infrastruktur auf. Wo früher Bäcker, Metzger und andere Gewerbetreibende sich um die Versorgung der Bewohner kümmerten und auch für lebhaften Fußgängerverkehr sorgten, sind heute außer dem einen oder anderen Discounter oder zuweilen türkischen Lebensmittelgeschäften nur noch randständige Läden oder Kioske – die beliebten Trinkhallen – verblieben.

Es gibt aber auch immer wieder Lichtblicke. Auf meiner Suche nach Kaffeegenuss (und zwar einem solchen der nicht-altdeutschen Art) wies Google mir den Weg zu einem Café, zentral an der Homburger Landstraße gelegen, das zugleich auch – zumindest in den Abendstunden – als Bar fungiert, was ohne weiteres die sonst für ein Café etwas absonderlichen Öffnungszeiten (bis 3 Uhr nachts) erklärt. Hausgebackener Kuchen erinnerte an meine Erfahrungen mit Mutters Backkünsten und der doppelte Espresso ließ es an nichts fehlen. Und sitzen konnte man sogar draußen in der Nachmittagssonne. Vermutlich wäre dieser Standort ohne den Ausbau der Gießener Straße nicht möglich gewesen… Also – ein Hoch auf den Strukturwandel!

3.2.2019

3.2.2019

Sonntag Nachmittag – warum nicht mal Kaffee und Kuchen in der City? Zuhause gibt’s zwar guten Kaffee, aber keiner hat was gebacken, und etwas Abwechslung tut ja auch gut. Also kurzerhand auf ins Switchboard, der Mehrzweck-Location der Frankfurter Aids-Hilfe, wo Sonntags Beweis dafür angeboten wird, dass Männer imstande sind, hervorragende leckere Backkunstwerke zu schaffen.

Allerdings – das dachten sich sichtbar auch viele andere Kuchen- und Kaffeeliebhaber. Der Laden war zum Bersten voll, beim Reinschauen wirkte er auch nicht wirklich anheimelnd, auch wenn in einer trauten Männerrunde „Uno“ gespielt wurde (ähm…). Nun, in der Stadt sollte man wohl einen Ort zum Kuchenessen finden können. Oder? Café Mozart – definitiv nicht mein Fall. Café Libretto – voll. Im neuen Café im MMK gibt’s zwar Kaffee, aber sonst nur MehlWasserSalz. Imori – nur ein Stuhl noch frei. Im Bitterzart in der Braubachstraße sahen wir zwar von draußen einen freien Tisch, aber hinter der Tür wartete eine Unzahl von Menschen auf Einlass. Keine Bewegung in der Schlange, auch nach 5 Minuten nicht. Dann noch ein – vergeblicher – Versuch im Metropol, von dort um die Ecke – die Scheiben der Holy Cross Brewery waren vom Schweiß der Menge beschlagen; und das Moloko führt eh weniger Kuchen als andere Dinge im Angebot. Muss ich noch sagen, dass jeder Platz besetzt war? Es näherte sich übrigens bereits der Dämmerstunde; die übliche Kaffeezeit war lange vorbei. Das focht die Insassen freilich nicht an. Schade für die, die in der Kälte blieben… Nachdem bereits der Entschluss gefasst war, wieder nach Hause zu fahren, ergab sich dann doch noch eine Gelegenheit im immer noch bis auf den letzten Platz besetzten Bitterzart. Puuh. Die dort gebotenen Köstlichkeiten entschädigten zwar aufs Trefflichste, doch am nächsten Wochenende werde ich die heimische Rührschüssel zur Hand nehmen. Zuhause ist es ja sowieso viel schöner. Vor allem: Sitzplatz garantiert!