1.2.2019
Das Kaleidoskop zieht Zwischenbilanz – seit einem Monat ein Beitrag für jeden Tag. Da kommen schon manchmal Ermüdungserscheinungen auf oder ein Beitrag wird am anderen Tag nachgeholt, weil keine Zeit fürs Schreiben war. Aber bislang ist keine Lücke entstanden. Eine tägliche Begleitung und Fokussierung auf Momente.
Heute ist das Klima dran. Nicht das Weltklima, sondern das Frankfurter Wetter. Genauer genommen die Erkenntnis, dass es das Frankfurter Wetter nicht gibt. Ich lebe in einer Großstadt, und das merke ich auch daran, dass ich mich bei grauestem Himmel und ein paar Tropfen von oben von der Arbeit auf den Weg nach Hause mache, sich während der Fahrt indes nicht nur meine Stimmung, sondern vor allem auch der Himmel aufhellt und es scheint, als grüßte der Frühling. Denn bläulich lächelt die Sonne durch den noch verbliebenen, hauchdünnen Wolkenschleier über dem Nordwestzentrum und verbreitet pastöses Licht, während am Horizont nicht nur der Feldberg, sondern sogar blauer Himmel das Panorama einrahmen. Ja, wenn es in Bockenheim gewittert und Sturzbäche vom Himmel runterkommen, kann in Heddernheim die Sonne strahlen. Wie oft bin ich schon auf dem Heimweg mit dem Rad nach Ginnheim zur Schutz verheißenden U-Bahn gehetzt, nur um unterwegs eines Besseren belehrt zu werden, sodass ich die Fahrt auf dem Rad fortsetzen konnte, ohne auch nur einen Tropfen abzubekommen. Also: es gibt kein Frankfurter Wetter, sondern nur Mikroklima, und das an jedem Ort speziell!