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Schlagwort: Kirschbaum

28.4.2020

28.4.2020

Im Frühling, nach der Kirschblüte, tummeln sich permanent scharenweise fette, aber gepflegt aussehende Tauben mit ordentlichem Gefieder im Kirschbaum in meinem Garten, reißen die jungen Triebe massenhaft aus und kacken die Wiese oder auch meinen Gartenstuhl voll. Wenn ich Pech habe, sitze ich auch noch drin und werde zur Zielscheibe des Kots. Widerlich. Und es ist eindeutig: Es handelt sich um Exemplare der örtlich ansässigen Kleintierzüchter, die sich offenkundig nicht an die Vorschriften über die erlaubten Flugzeiten halten. Das ist ohnehin ein schlimmes Hobby, doch so wächst es sich aus zur Zumutung, rücksichtslos. Und die Zuchtobjekte landen ja sowieso im Topf.

Viel schlimmer ist aber noch der Sturm der Entrüstung, der mir entgegenschlägt, seit ich meinen Unmut öffentlich gemacht habe – in einer Nachbarschafts-App, in der Hinz, Kunz und nunmehr auch ich ihren Senf zu diesem und jenem geben. Das habe ich erstmals ausprobiert… Zugegeben, ich habe den Post etwas provokativ überschrieben, aber in der Sache richtete er sich eindeutig gegen die Verursacher des Übels, also die Züchter. Das wollten jedoch zwei Damen nicht wahrhaben, die sich offenkundig mit Haut und Haaren dem Tierschutz verschrieben haben und nun an mir kein gutes Haar lassen, da ich den armen Täublein Unrecht täte. Sogar die Metaphorik in Gestalt der Friedenstaube wird da bemüht, und so mutiert die scheinbar sachliche Äußerung unvermittelt zur moralisierenden Bewertung. Herr, schick Hirn vom Himmel, möchte ich da flehen – aber das ist ja gerade das Problem mit den sozialen Netzwerken: Jede(r) äußert sich zu irgendwas, was sie oder er aber weder richtig gelesen noch verstanden hat. Es geht letztlich nur darum, die eigene vorgefertigte Meinung zu publizieren oder auch gleich mal die moralische Keule zu werfen, mag es nun passen oder nicht.

11.5.2019

11.5.2019

„Geh’n ma Taubn vergiften im Park“! Dieser Aufruf des seligen Georg Kreisler hat nie an Aktualität verloren, und heute verfügte ich nur zu gern über ein Luftgewehr, um die entsetzlich fetten Exemplare, mit denen die Heddernheimer, womöglich auch Eschers- oder Praunheimer Kleintierzüchter die Nachbarschaft behelligen, ihrer Existenz zu berauben und sie dahin zu schicken, wo sie hingehören.

Derzeit wimmelt es nur so von diesen Ratten der Lüfte in meinem Kirschbaum, der von ihnen genüsslich zerfleddert wird. Ständig picken sie sich, oben im Geäst sitzend, die dicksten Triebe heraus, nur um sie stante pede auf den Rasen zu schmeißen. Dazu ständig dieses schreckliche Gegurre, und unten muss man aufpassen, nicht in die eklig-klebrigen Hinterlassenschaften zu treten, die diese Vögel permanent ausscheiden. In einer juristischen Übungsklausur gab es mal einen Fall, in dem es um einen Taubenschlag ging und dem zu entnehmen war, dass die Bauaufsicht feste Flugzeiten für die darin beheimateten Zeitgenossen festgelegt hatte. Heutzutage gibt es das wohl nicht mehr. Wünschenswert wäre es, oder am besten gleich ein Verbot von Zuchtanlagen nahe Wohngebieten. Der Sinn der Kleintierzucht ist eh verschwommen: Die Zuchtobjekte werden doch sowieso nur für den Kochtopf aufgepäppelt.