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Schlagwort: Verkehrsdezernat

11.7.2019

11.7.2019

Ich werde offenbar von dunklen Mächten bestraft. Kaum äußere ich mich mal lobend über den Frankfurter Nahverkehr, bekomme ich die Quittung. Sie können es sich denken – die Linie 16… Aber um nicht unnötig schlechtes Karma anzusammeln, genug davon. Es wird ja nicht besser, wenn man dieselben Probleme immer wieder niederschreibt.

Allerdings erlaube ich mir, die Hintergründe des Übels ein wenig zu erhellen und mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die sich derzeit großer Gunst in der Wählerschaft auf allen Ebenen sicher sein können, ohne – wie sich zeigt – das wirklich zu verdienen. Es waren letztlich die Grünen, die für Stillstand in der Frankfurter Verkehrspolitik sorgten, als sie (auch darauf wies ich vor einiger Zeit bereits einmal hin) in eine Koalition mit der Frankfurter CDU eintraten und erst einmal sämtliche Ausbaupläne für U- und Straßenbahn stoppten – auch die Verlängerung der U 4 nach Norden, die die heutigen Probleme obsolet hätte werden lassen. Das war sozusagen das Eintrittsgeld für das Zustandekommen der ersten schwarz-grünen Koalition, ausgerechnet in Frankfurt. Die Neue Presse, die ich nur ab und zu mal in die Hände bekomme, listet diese seinerzeit beerdigten Projekte heute minutiös auf – denn nun kommt das Verkehrsdezernat mit der Vorlage baureifer Pläne für einen Ausbau angesichts des dringenden aktuellen Bedarfs an einer Kapazitätserweiterung nicht mehr schnell genug voran. Das muss man sich mal vergegenwärtigen: Ausgerechnet die Umweltpartei, die dazumal sogar die Verkehrsdezernenten stellte (Sikorski und Majer), hat den bald drohenden Kollaps zu verantworten, weil sie allenfalls an Radfahrer dachte, nicht aber die Tausende Menschen im Blick hatte, die täglich auf ein gutes Angebot im ÖPNV angewiesen sind. Oder anders gesagt: Allein die populistische Masche, von Bürgern teilweise angefeindete Projekte einfach zu stoppen, reicht eben nicht für eine verantwortungsbewusste Politik. Wer keine Ersatzlösungen bedenkt und in Angriff nimmt, gehört nicht in amtliche Funktionen, so radikal muss das mal ausgesprochen werden. Schlimm nur, dass der Großteil der Wählerschaft nicht so genau hinsieht, sondern eher Stimmungen und Bauchgefühlen folgt…

2.3.2019

2.3.2019

Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass das gesamte Verkehrsdezernat eine Dienstreise nach Kopenhagen unternehmen sollte, um sich vor Ort anzuschauen, wie man eine Verkehrsplanung macht, die auch Radfahrern wirksam zu ihrem Recht verhilft – der Radverkehr in Frankfurt hat in den vergangenen Jahren exorbitant zugenommen. Das sieht man nicht zuletzt sogar im Waldstadion – der Fahrrad-Parkplatz am Haupteingang platzt bei jedem Spiel aus allen Nähten, auch wenn man sich fragen könnte, warum sich all die Radfahrer (einschließlich meiner selbst) der Tortur unterziehen, auf schlaglochübersäten oder mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen, zum Teil eng entlang an gefährlichen Straßenbahnschienen, oder gar auf unbefestigten Wegen (durch Wald und Flur) zum Fußballspiel zu fahren. An den anderen Eingängen gibt es gar keine Abstellplätze für Räder; da sind dann Hunderte an Zäunen oder Geländern angeschlossen oder stehen wild in der Gegend herum.

Die Antwort weiß jeder Radfahrer: Nur diese Art der Annäherung an das Fußballspiel gewährleistet in der Regel pünktliches Erscheinen und ebenso schnelle und problemlose Abreise vom Ort des Geschehens. Außerdem genießt man Bewegung und frische Luft; na ja, zumindest beim Hinfahren. Den Abgaswolken nach dem Spiel entgeht nur derjenige, dem sein Wohlergehen mehr bedeutet als noch 14 qualvolle Minuten mit anzusehen, in denen die Eintracht aus einem 1:2 noch einen 3:2-Sieg fabriziert. Früheres Verlassen des Spiels war zu Zeiten von Armin Veh meist kein Fehler. Heute muss ich, da gibt’s noch was zu lernen, abwägen – Nervenkitzel gegen Sicherheit. Vielleicht könnten die Radwege-Verantwortlichen der Stadt mir behilflich sein und wenigstens einen einzigen vernünftigen Radweg zum Waldstadion bauen?