12.6.2019
An der Miquel-/Adickesallee steigt ein Mann in die U-Bahn, hängt sich sofort seine Gitarre um und beginnt, ein Liedchen zu singen. Nein, kein huldvoll-seliger Gesang wie derjenige von den Madonnen am Flughafen von Sevilla, sondern eher soulig angehaucht, jedenfalls hinreichend gefühlvoll und ruhig, um in der Morgenstunde als angenehm empfunden zu werden. Der Gesang weckt Assoziationen an die Jugendzeit: Ach ja, damals. So lässt sich auch eine sonst nur ratternde Fahrt genießen.
Einige Passagiere, vorwiegend weiblich, sahen das offenkundig genauso und spendierten dem Barden nicht nur ein schönes Trinkgeld, sondern mit freundlichem Lächeln auch noch herzliche Dankeswünsche für die Darbietung. Auch ein Händedruck und ein Klaps auf die Schulter fehlten nicht. Eigentlich nur Kleinigkeiten, aber mit einem Mal durchströmt einen sogar in dieser U-Bahn ein wohliges Gefühl…