21.1.2021

21.1.2021

Abgesehen von den als positiv zu bewertenden Auswirkungen der Pandemie gibt es natürlich auch nicht so gute. Und damit meine ich nicht die unmittelbaren Folgen einer Erkrankung, die schrecklich genug sind. Vielmehr offenbart die Pandemie in erschreckender Weise die Hilflosigkeit des Menschen im Umgang mit sich selbst und der Natur, deren Teil er nur ist. Die Selbstüberschätzung gelangt an eine Grenze; das Kontrollbedürfnis bleibt zwangsläufig unbefriedigt, weil es Kontrolle über das Virus nicht geben kann. Kann der Mensch Unsicherheit nicht ertragen?

Auch jenseits derart philosophisch-anthropologischer Fragestellungen gibt es Anlass zum Nachdenken. Warum beten eigentlich die so „freien“ Medien, gleich ob privat oder öffentlich-rechtlich verfasst, so kritiklos immer wieder von Neuem immer wieder die gleichen Zahlen-Litaneien vor, die das Wesentliche nicht umfassen, aber auf Panikmache ausgerichtet sind? Gibt es nicht auch denkende Medienberichterstatter, die durchaus auch mal öffentlich fragen dürften, ob es den politischen Verantwortungsträgern nicht gut anstünde, ihre unvermeidbare Hilflosigkeit einzugestehen, anstatt immer mehr immer inkonsistentere Einschränkungen zu verordnen und damit Handlungsfähigkeit vorzugaukeln, obwohl mittlerweile abgesehen werden kann, dass auch noch so scharfe Einschränkungen ihr Ziel verfehlen werden? Die Welle ist da, und Corona wird nicht verschwinden. Die Aufgabe besteht darin, die Realität anzuerkennen und Wege zu finden, mit dem Virus – auf lange Zeit – zu leben, nicht aber das Leben zu ersticken.


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