1.2.2021
Längeres Warten vor der Tanksäule; ein Auto steht dort. Einige Zeit passiert gar nichts – vermutlich ist der Fahrer beim Zahlen im Geschäftsraum. Doch dann entsteigt dem Miniwagen ein Mann mittleren Alters, Handy in der Hand, steckt das Gerät langsam in seine Jackentasche und begibt sich seelenruhig zur Zapfsäule, um den Tankvorgang zu starten. Zum Glück ist die Säule nebenan gerade freigeworden. Mein Hinweis an den Fahrer, dass die Plätze vor der Tanksäule nicht zum Parken und Telefonieren gedacht sind, wird mit üblen Beschimpfungen beantwortet.
Beim Biomarkt 500 m weiter versucht eine Dame mittleren Alters, ihren SUV in die kleine Lücke am Straßenrand vor dem Laden zu quetschen. Ok, da ist ein Parkplatz markiert. Aber der Wagen ist offenkundig eine Nummer zu groß dimensioniert; Madame kommt einfach nicht in die Lücke rein, und als sie es nach zähem, langem Bemühen dann doch geschafft hat, schütteln zahlreiche Fahrer, die gezwungen waren, den Vorgang mitzuverfolgen, weil kein Platz zum Vorbeifahren war, ungläubig ihre Köpfe. Muss ich erwähnen, dass es hinter dem Haus einen großen Parkplatz für die Biomarkt-Kunden gibt? Aber jeder Schritt ist einer zuviel, da parkt man doch lieber direkt vor dem Eingang. – Beiden Vorgängen liegt eine Grundhaltung zugrunde: Was interessieren mich meine Umgebung, meine Mitmenschen? Gedacht wird nur noch an sich selbst.