5.2.2021
Verglichen mit den Zuständen während des ersten „Lockdowns“ im vergangenen Jahr und der Zeit kurz danach hat sich Routine eingestellt. Masken werden getragen, Abstände meistens eingehalten und beim Niesen wird in die Ellenbeuge geschneuzt. Am auffälligsten zeigte sich die Routine in der Schlange der vor dem „Aroma“ am Adlerflychtplatz wartenden Menschen. Die ist zwar fast 20 Meter lang und reicht fast bis zum Nachbarkiosk, aber nur, weil sich vor Frankfurts bester Falafel-Bude die Menschen an die markierten Abstandslinien halten. Nun, bei Sonnenschein (in der Tat – ich berichte von gestern) kann man es da auch für die nicht gerade kurze Wartezeit ganz gut aushalten. Es dauerte mehr als 20 Minuten, bis die Bestellung aufgegeben werden konnte.
Im letzten Sommer war das noch anders – da ballten sich die Wartenden trotz Geltung der AHA-Regeln in einem Klumpen vor der Theke, was nach Berichten Wartender die Nachbarn am Vortag herausgefordert und zu einem Anruf bei der Polizei animiert hatte, die daraufhin erstmal Abstände hergestellt haben soll. Ist ja schön, wenn das nun alles von allein passiert, und aus Gesundheitsgründen ist Abstandhalten nur zu begrüßen. Aber unschön war die Spitzelei und Verpetzerei allemal. Da wurden sicherlich auch andere Motive als nur die Sicherung der Gesundheitsstandards verfolgt. Nachbarn regen sich ja gern über alles Mögliche auf. Wenn Lärm im Spiel ist, kann man dafür Verständnis aufbringen; aber eine ruhige Warteschlange hungriger Menschen? Möge uns ein Vordringen des Spitzel- und Denunziantentums erspart bleiben!