13.2.2021
Alternative Energiequellen zum Heizen haben ihre Tücken. So mag zwar der Einbau einer Pellets-Heizung das beruhigende Gefühl verschaffen, sich von der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Gas oder Öl verabschiedet zu haben, wie es bei mir seit 2005 der Fall ist. Aber die damit verbundenen zusätzlichen Herausforderungen sollten nicht geringgeschätzt werden. Wenn etwa nicht höllisch aufgepasst wird, dass der Brennstoffvorrat so langsam zur Neige geht, kann es ein böses und vor allem kaltes Erwachen geben – weil die Heizung nächtens ihren Betrieb eingestellt hat: Es gab nichts mehr, was verfeuert werden konnte.
Kommen dann noch grandiose Wetter-Kapriolen hinzu, nimmt das Desaster katastrophale Züge an. Die versprochene, dringlichst erwartete Pellets-Lieferung fiel kurzfristig aus, da der Fahrer des Transports im eisglatten Vogelsberg sich der Länge nach hinlegte und ins Krankenhaus musste. Das moralisch gebotene Mitgefühl mit dem Betroffenen wurde leider durch den Umstand begrenzt, dass schnellstmöglich nach Ersatz Ausschau gehalten werden musste; und das im sogenannten Lockdown – wo sollen auf die Schnelle die Pellets herkommen, wenn die Ersatzlieferung erst in einer Woche zu erwarten sein wird? Das Lager ist bis auf den Boden leer, die Pellets-Schnecke sucht verzweifelt nach Füllstoff und erfrieren möchte der an die Umwelt denkende Hausbesitzer deshalb nun auch nicht gern. Zum Glück haben die Baumärkte die Zeiten der Pandemie zu nutzen gewusst und bieten die Möglichkeit der Online-Reservierung; nur abholen muss man das Zeug noch physisch. Und das mehrmals, da die Limousine kein 7,5-Tonner ist. Bei Schnee und Eis… Und selbst die Nachricht, dass in dem einen Baumarkt der Vorrat bis auf 2 (nutzlose) Säcke aufgebraucht ist, vermag mich nicht mehr zu erschrecken – zum Glück ist Heddernheim in jeder Himmelsrichtung von Baumärkten umgeben, die nicht nur alle Pellets im Angebot haben, sondern auch der Pandemie trotzen. Dass zuguter- oder -schlechterletzt dann noch die Autobatterie ihren Dienst versagte, was einen Defekt der Servolenkung und die Unmöglichkeit der bestimmungsgemäßen Nutzung des eigenen PKW zur Folge hatte, konnte auch nur für kurze Zeit für Schrecken sorgen. Wozu gibt es denn Ersatzfahrzeuge? Hat mittlerweile jede gut kalkulierende Autowerkstatt im Portfolio. Dennoch: Ich mache – auch als Atheist – drei Kreuze, wenn der Winter vorbei ist!