10.3.2021

10.3.2021

Die vorübergehende Aufnahme eines Gasthundes bringt zwangsläufig eine Vervielfachung der Zahl der Aufenthalte an der frischen Luft mit sich. Die täglichen Ausflüge führen in alle Winkel der Römerstadt-Siedlung, es bleibt unendlich viel Zeit zum Schauen und Verweilen, und siehe da, es hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan: Die ABG Frankfurt Holding, die ja doch noch weitgehend für die alten Häuser der May-Siedlung verantwortlich ist, hat viel Geld in die authentisch wirkende Renovierung der denkmalgeschützten Gebäude gesteckt; das Ergebnis kann sich sehen lassen. Man ist glücklicherweise auch weggekommen von den furchtbaren weißen Plastikfenstern und baut jetzt – fast wie seinerzeit 1928 – schmalere Holzfenster ein, die dunkelblau bemalt werden und so wirken wie die früher verwendeten Metallfenster. Die waren zwar noch graziler, aber was will man da meckern, wenn doch nach neuestem Standard wärmegedämmt werden soll, ohne dass die Ästhetik dabei zu kurz kommt!

Leider wurde die Rechnung, wie so oft in Frankfurt, ohne die Mainova gemacht. Das ist auch ein städtisches Unternehmen, aber leider eines der übleren Art. Mainova und die von ihr beauftragten ausführenden Bauunternehmungen zeichnen sich bekanntermaßen durch eine abenteuerliche Ineffizienz und Langsamkeit aus; doch schwerer wiegt noch der Verwüstungscharakter, der von ihren Baustellen ausgeht, und das wegen besagter Langsamkeit für eine gefühlte Ewigkeit. Kaum waren im vergangenen Jahr die Baugerüste in der „Ringmauer“ verschwunden, kamen die Kleinbagger mitsamt Fahrpersonal. Im unteren Teil der Straße wurden Gräben ausgehoben, wo zuvor noch die engen Gehsteige und ein Teil der Fahrbahn verliefen, und dann machte man es sich gemütlich. Ab und zu konnten drei bis vier Männer gesichtet werden, von denen vermutet werden kann, dass zumindest einer von ihnen mal zeitweise eines der zahlreichen herumstehenden Geräte bewegte. Um die Ecke, am Ende der Hadrianstraße, ist ein Baulager eingerichtet; es wird heute noch jeden Abend – und der Abend beginnt auf dieser Baustelle spätestens um 15:30 Uhr – schön wieder eingeräumt und abgeschlossen, wie als wolle man diese Stelle noch jahrelang in Beschlag nehmen. Aus den Utensilien und dem Namen des Bauunternehmens lässt sich zwanglos schließen, dass hier Rohre und Leitungen verlegt werden sollen. Na dann, ans Werk! Die Arbeiten am unteren Teil, eine Strecke von etwa 250 m Länge, wurden dann doch nach knapp eineinhalb Jahren abgeschlossen. Nun ist die Straße dort ein einziger Flickenteppich, denn, Gott bewahre! wer wird denn gleich eine Straße von Grund auf wiederherstellen, wenn doch noch auf Jahre hinaus der Rest der Straße in gleicher Weise verwüstet werden wird… Wenigstens wurde damit nun auf dem anschließenden mittel-unteren Teil begonnen. Wenn das so weitergeht, werde ich die ordnungsgemäße Wiederherstellung der Fahrbahn nicht mehr erleben. Vermutlich werden, wenn es soweit sein wird, die Dächer der Häuser erneut abgedichtet werden müssen…


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