18.2.2019

18.2.2019

Jetzt ist wieder die Zeit der kreischenden Sägen. Nicht Vogelgezwitscher, sondern das markerschütternde Knattern und Brummen der Motorsägen ist Begleiter bei der morgendlichen Tour durch den Volkspark Richtung Arbeit. Und selbst am späten Nachmittag sind sie noch da, die wie Weltraumfahrer verpackten Männer mit ihren notwendig überdimensionierten Ohrenschützern, die bei wunderschönem Wetter nüchtern ihrem Tagwerk nachgehen, das darin besteht, den Baumbestand zu regulieren.

Auf den Wagen, die sie hierher bringen, steht zwar immer der euphemistische Begriff „Baumpflege“. Wir wissen alle, was damit wirklich gemeint ist; aber dieses Wort verleiht dem martialischen Handwerk wenigstens einen halbwegs freundlichen Klang, selbst wenn es die Tatsachen in ihr Gegenteil verkehrt. Man fragt sich unwillkürlich, wie es in Vorzeiten der Wald schaffen konnte, Wald zu werden und – vor allem – zu sein und zu bleiben. Erst durch das geschulte Pflegen, das sich diese Männer dankenswerterweise aufs Panier geschrieben haben, durch gezielte Behandlungsmaßnahmen wie Auslichten, Kürzen, aber eben auch Fällen kann doch Baum- und Waldwuchs überhaupt erst entstehen! Oder sehe ich da etwas falsch? Wer möchte denn heutzutage noch in den Urwäldern laufen, die früher mal das ganze Bundesgebiet begrünt haben? Ok, damals gab es noch keine irreguläre Erderwärmung; aber man kann doch nicht einfach Wald und Flur sich selbst überlassen…

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