13.2.2019

13.2.2019

Sparsamkeit ist eine vornehmlich deutsche Tugend, die nicht von vornherein sinnlos erscheint. Aber wo bleibt das Hohelied auf die Sparsamkeitsbemühungen der VGF, die für die technische Seite des Straßen- und U-Bahn-Betriebs – kurz: Stadtbahnbetriebs – in Frankfurt zuständig ist? Seit Jahren schon ist diese Gesellschaft bestrebt, den Stromverbrauch und damit wohl auch die Ausgaben für den Fahrbetrieb herunterzuschrauben. Als probates Mittel dafür sieht sie zum Beispiel – neben anderem – die Verkürzung der von ihr betriebenen Züge während der Nicht-Stoßzeiten an, wenn – so haben es womöglich statistische Erhebungen ergeben – nicht so viele Menschen die Bahnen benutzen, dass die U-Bahnen weiterhin mit drei Wagen fahren müssen (zumindest auf der A-Strecke von Norden Richtung Südbahnhof; auf der B-Strecke fahren die U 5 durchgängig in Doppel- und die U 4 sogar in Vierer-Traktion, wie es sich für eine Großstadt mit entsprechendem Massenverkehr auch gehört).

Allerdings ist auch insoweit Schilda nahe (Sie erinnern sich – der Ort mit den Schildbürgerstreichen…). Heute beobachtete ich im U-Bahnhof Römerstadt in der Zeit des auslaufenden Berufsverkehrs, wie ein Doppelzug der Linie U 9 längere Zeit an der Station hielt, weil ein Fahrer in den zweiten Wagen einstieg, um diesen abzukoppeln und – wieder rückwärts Richtung Ginnheim – aufs Abstellgleis auf der Niddabrücke zu rangieren, wo er dann den lieben langen Tag abgestellt bleiben sollte – denn die U 9 musste ja auf ihr Standardmaß von nur einem Wagen gekappt werden. Wo kämen wir denn hin, wenn es bei 2-Wagen-Zügen bliebe, aber nicht genug Fahrgäste einstiegen? Das Manöver nahm – weil das Signal nicht reagierte – knapp 5 Minuten in Anspruch, während derer der nachfolgende Zug der Linie U 1 Richtung Südbahnhof auf freier Strecke warten durfte, bis das Gleis wieder frei war; ebenso natürlich die zahlreichen am Bahnsteig wartenden Menschen, die in die Innenstadt fahren wollten. Fragt sich, ob der Aufwand sich lohnt. Das Fahrplangefüge auf der am meisten befahrenen Strecke Frankfurts bringt er allemal gehörig durcheinander. Immerhin: Jetzt kenne ich das Geheimnis der permanenten Verspätung auf der Linie U 1!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.